Sex gehoert dazu

 

 

Barbie und Ken sehen aus wie das perfekte Paar. Sie sind beruflich erfolgreich, sehen gut aus, haben zwei süße Kinder und ein schönes Haus.
Sie sind zur Paarberatung gekommen, weil beide sexuell unzufrieden sind. Barbie und Ken sind seit 15 Jahren verheiratet und am Anfang war alles gut, aber seit die Kinder da sind, hat Barbie keine Lust mehr auf Ken.
Ken wirft Barbie vor: „Du bist nicht normal! Sex gehört doch zu einer Ehe dazu, liebst du mich etwa nicht mehr?“


Barbie seufzt und sagt traurig: „Ich fühle einfach keine Lust mehr und je mehr du mich unter Druck setzt, je mehr versuche ich dir aus dem Weg zu gehen, damit du nicht wieder enttäuscht von mir bist.“
So ist in dieser Beziehung eine traurige Entwicklung entstanden: je mehr Ken drängelt, umso mehr zieht sich Barbie zurück.

Die meisten Menschen wissen besser, wie ihr iPhone funktioniert, als das sie ihren eigenen Körper kennen. Über iPhones, Auto’s und Backrezepten gibt es zahllose Foren und Gruppen, aber wer erzählt dir etwas über Sexualität?
Wenn du Glück hast, hörst du mit dreizehn Jahren etwas von der Mutter. Über wie man Schwangerschaft vermeidet und wie man schnell die Pille bekommt, vielleicht auch noch wofür ein Kondom gut ist.

Und danach? Sexuelle Aufklärung hört auf, wenn man 13 ist, und so entstehen ziemlich komische Ideen. Zum Beispiel, dass du nicht „Nein“ sagen darfst, weil es sonst traurig für den Mann ist. Dass Sex nur zu Zweit gut ist und Solosex so etwas wie fremdgehen ist. Dass Sex immer funktioniert in einer guten Beziehung und am Besten zweimal in der Woche. Dass der Mann immer kann. Dass Sex nur gut ist, wenn es zur Penetration und (gleichzeitigem) Orgasmus kommt.

Die Medien senden uns Bilder die wir übernehmen und die uns verwirren. Wir sollten immer Lust haben, sind immer wild, hübsch und leicht gebräunt. Wir benutzen Peitschen oder grüne Dildo’s mit Seitenarmen…

Viele Paare sind unglücklich und entwickeln sich sexuell nicht weiter. Wenn du deinen eigenen Körper und dein sexuelles Begehren nicht kennst, wie kannst du dann ein schönes, gemeinsames Sexleben aufbauen in deiner Beziehung?

Barbie und Ken arbeiten daran, zurück zur Normalität und zur Akzeptanz der verschiedenen Bedürfnissen zu kommen. Weg von zu hohen Erwartungen und extremen Grenzüberschreitungen, zurück zu sich Selbst und ihren eigenen Bedürfnissen.
Zum eigenen Körper, zum „Intimen, ruhigen Begegnen“.
Warm, langsam, sicher und liebevoll mit dem eigenen Partner.

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